Förderung der Jugendarbeit – Angebote erhalten und zielgerichtet ergänzen

Das Göttinger Haushaltsbündnis aus CDU, SPD und FDP wird in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt am 16. Februar 2023 seine jugendpolitischen Schwerpunkte für den städtischen Doppelhaushalt 2023/2024 setzen.

Neben der Unterstützung für die Erhaltung bestehender Strukturen wird das Bündnis auf drängende gesellschaftliche Herausforderungen reagieren und den Haushaltsplanentwurf der Verwaltung entsprechend anpassen. Dafür werden die Ausweitung der Schularbeitenhilfe, eine städtische Förderung des Projekts BROTHERS (Gewaltprävention mit Jugendlichen), die Einrichtung einer Förderung der Ausleihe von Musikinstrumenten für Kinder aus einkommensschwächeren Familien sowie eine Aufstockung der Mittel für phoenix (Beratung für Kinder- & Jugendliche bei sexueller und häuslicher Gewalt) und SCHLAU Göttingen (Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit zu geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung) beantragt.

 „Pandemiebedingt mussten gerade die Jüngsten in den letzten Jahren oft zurückstecken. Teilweise sind bei Schülerinnen und Schülern in dieser Zeit erhebliche Lernrückstände entstanden. Um diese Defizite aufzuholen, wollen wir mit einer Ausweitung der Schularbeitenhilfe Kinder und Eltern gezielt unterstützen“, so Mareike Mecke, jugendpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion. „Mit dem Bonveno-Projekt BROTHERS haben wir zudem ein mehrfach ausgezeichnetes Angebot zur Gewaltprävention bei Jugendlichen in Göttingen, dessen Drittmittelförderung ausgelaufen ist. Die dort geleistete Arbeit ist jetzt und in Zukunft sehr wichtig für unsere Stadt, weshalb wir Mittel für eine Fortführung bereitstellen werden“, so Mecke weiter. 

Auch in der Schnittstelle von Jugend- und Kulturpolitik wird das Haushaltsbündnis aktiv: „Eine musikalische Ausbildung muss für alle Kinder möglich sein – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Wir werden daher eine Förderung der Ausleihe von Musikinstrumenten für Kinder aus einkommensschwächeren Familien einrichten und auf diese Weise sicherstellen, dass alle musikbegeisterten Kinder ihre Talente in diesem Bereich auch erproben können“, beschreibt Dana Rotter für die FDP-Ratsfraktion ein weiteres gemeinsames Anliegen des Bündnisses.

Durch die Ausweitung der Förderung von phoenix und SCHLAU Göttingen geht das Bündnis zudem auf weitere große gesellschaftliche Themen ein: „Mit der Aufstockung der eingeplanten Mittel möchten wir ein Ausrufezeichen hinter die Notwendigkeit dieser beiden Angebote für unsere Stadt setzen. Leider steigen die Zahlen im Bereich der häuslichen Gewalt in den letzten Jahren stark an. Im Sozialausschuss haben wir aus diesem Grund bereits die Aufstockung der Mittel für den Frauen-Notruf beantragt. Das Beratungsangebot phoenix richtet sich ergänzend gezielt an betroffene Kinder. Auch hier müssen und werden wir handeln“, hält Jutta Steinke, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion fest. „Auch an der Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit von SCHLAU Göttingen besteht aus unserer Sicht leider weiter ein großer Bedarf. Hier werden wir den von der Verwaltung eingeplanten Ansatz ebenfalls erhöhen“, so Steinke weiter.

„Die freien Mittel im Haushalt sind sehr begrenzt und es gibt zahlreiche Angebote in Göttingen, die Unterstützung verdienen. Mit einer Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen können wir aber aus unserer Sicht am meisten für Göttingen erreichen“, sind sich die Politikerinnen des Haushaltsbündnisses abschließend einig.

Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Göttingen tagt am 16.02.2023 um 16.30 Uhr öffentlich im Ratssaal des Neuen Rathauses. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen.